1.10.23 Sonntag in Temeswar
Mein erster Weg führte mich vorbei an einem Friedhof über eine ellenlange gerade Straße. Um diese frühe Zeit waren hier keine Fußgänger unterwegs nur ein paar Autos. Trotzdem öffnen die Inhaber der sehr kleinen Einzellandesgeschäfte mutig ihre Geschäfte. Kaum vorstellbar, dass ihr heute viele Leute vorbeigehen und oder einkaufen.
Der Weg führte mich zum Josephin Markt, einer großen Markthalle, nicht weit entfernt vom Bahnhof. Obwohl der Markt erst in anderthalb Stunden schließt, war es hier schon sehr leer, und viele Geschäfte waren geschlossen. Trotzdem bekam man einen guten Eindruck über Gemüse, Obst, Blumen und einige Werkzeuge . Hier sind keine Touristenpreise, hier ist die Welt noch in Ordnung. Und alles ist, wie in allen Märkten, wunderbar bunt.
Zurück auf dem Weg in die Innenstadt ging ich am Fluss entlang. An einer Brücke war dann eine Sperrung, da ganz offensichtlich ein Marathonlauf stattfand. Läufer unterschiedlichen Geschlechts kamen vorbei und besonders beeindruckt hat mich ein Feuerwehrmann in voller Schutzausrüstung mit Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Der sah allerdings auch schon ziemlich fertig aus. Wie ich dann erfuhr, war er circa 3,5 km vom Ziel entfernt.
Ich bin dann noch mal durch die Stadt gegangen, habe Kaffee getrunken und einfach genossen, dass es noch relativ leer und relativ kühl war. Ich denke heute werden es hier nur 24 / 25°, dann kann man es auch zwischen den Mauern aushalten. Unter dem strahlend blauen Himmel und in der Sonne kommen die Farben der historischen Gebäude toll zur Geltung.
Jetzt wollte ich aber doch gerne noch mal die Bootsfahrt auf dem Fluss hier machen. Direkt neben der Kathedrale ist eine Haltestelle und hier fahren kleine Boote, die hier Vaporetto genannt werden, los.
Sie sind Teil der öffentlichen Verkehrsmittel und die Fahrt kostet lächerliche ein Leu. Ich stieg also in das Boot und wir schipperten den meistens schnurgeraden Fluss hinunter. Ich kam mir ein bisschen wie in Holland vor, schnurgerade Kanäle und alles sehr flach.
Ich bin einfach ins nirgendwo gefahren, die Schiffe fahren hier mit einer Frequenz von 60 Minuten, so dass man bequem hin und her fahren konnte. Ich bin dann in Constantin Brancoveanu ausgestiegen und habe einfach mal gecheckt, wo ich hier gelandet bin.
Es ist ein Vorort, in dem natürlich nichts los ist, nur an einer Ecke war eine Kneipe mit einer kleinen Terrasse. Da saßen einige Männer und haben sich ein Sonntagnachmittagsbier gegönnt. Zu denen habe ich mich dann gesellt und ebenfalls ein leckeres Ursus - Bier für schlanke sieben Lei getrunken.
Es kann einem schlechter gehen.
Die Männer um mich herum tranken zu dem Bier noch etwas Braunes, aber auf diesen Wettbewerb wollte ich mich nicht einlassen. Zurück an der Haltestelle musste ich noch 10 Minuten warten, bis mein Schiff kam. Netter, kleiner Ausflug!
Am Freiheitsplatz war eine große Menschenmenge. Hier haben einige Gaukler einerseits Dudelsack - Musik gemacht (grauenvoll), haben aber dann aus einem Gestell, bestehend aus dünnen Leisten und Tüchern einen Elefanten zusammengebaut, den sie dann mit 3 Leuten zum Leben erweckt haben. Nicht schlecht!
Das ist mein letzter Nachmittag / Abend in der Altstadt, also habe ich mich noch mal in ein Café gehockt und mir die vielen Touristen angesehen. Temeswar ist wirklich eine nette Stadt!
Die Preise sind günstig.
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