Reise nach Chisinau / Moldawien am 11.10.23

Ich bin sehr gespannt! Heute reise ich nach Moldawien. Ich fliege von Cluj nach Istanbul und von da aus weiter in die osteuropäische Hauptstadt des Landes Moldau.


Kennen viele Menschen Moldawien? Wahrscheinlich genau so wenig wie ich. Bis gestern. Heute habe ich wenigstens ein wenig darüber gelesen und bin tatsächlich auch hier gelandet. Offiziell heißt das Land Republik Moldau und liegt eingekreist von Rumänien und der Ukraine. Ab 1912 hat das Land zum Russischen Kaiserreich gehört, dann wieder zu Rumänien, und ab 1940 zur Sovjetunion. Ab 1991, nach dem Zerfall der UDSSR wurde Moldau selbständig. Das Land ist EU Beitrittskadidat, aber die Entwicklung stockt wegen des Transnistrien - Konfliktes. Dieses Gebiet im Osten des Landes hat sich abgespalten und will Souveränität, Anfangs gab es Kämpfe mit bis zu 500 Toten, heute spricht man von einem eingefrorenen Konflikt. Das Land hat 2,5 Millionen Einwohner, von denen die Männer im Schnitt 65 Jahre alt werden und die Frauen 75 Jahre. Der Altersschnitt liegt bei 38 Jahren. Hier leben rumänisch-sprechende Moldauer, Ukrainer, Gagausen, Russen, Bulgaren, Roma, Juden und einige Deutsche (knapp 4000). Landwirtschaft und die damit verbundene Industrie ist die Haupteinnahmequelle. Wein, Schnaps und Obst/Gemüsekonserven sind die wichtigsten Produkte. Durch das fast komplette Fehlen von Industrie ist die Luft sehr sauber. 




Mit 530.000 Einwohnern ist Chisinau etwas kleiner als Düsseldorf. Der Name stammt aus der Zusammensetzung von Chisia (Wasser) und Nora (neu) und weisst so auf eine Grundwasserquelle hin. In der Stadt gibt es viele Parks. Sie war Teil des Fürstentums Moldau und stand unter polnischer und später unter osmanischer Oberhoheit. Dann wurde sie an das russische Kaiserreich abgetreten. Die Stadt diente dann unter dem Namen Kisachinjow als Strafversetzungslager für Unzufriedene und Aufmüpfige. Alexander Puschkin schrieb über die Stadt: „O Kischinjow, o dunkle Stadt!“; „Verfluchte Stadt Kischinjow, die Zunge wird nicht müde, Dich zu beschimpfen.“ Heute besteht eine Städtepartnerschaft mit Mannheim (passt gut). 


Leider war ich früh wach. Der Wecker stand auf 5:30, aber ich war schon 1/2 Stunde vorher munter. Also gab es eine längere Frühstückspause. 10 Minuten sollte der Fußweg bis zur Haltestelle des Busses Nr. 8 dauern und so ging ich zeitig los. Was nicht kam, war der Bus Nr. 8. Es war die richtige Haltestelle, aber weder zeigte die Digitalanzeige die 8 noch kam der Bus zu der entsprechenden Zeit. Ein anderer Busfahrer riet uns dann, den Bus A1B zu nehmen. 

Uns, das waren 3 Mädchen und ich. Die 3 wollten auch zum Airport, um da einen Leihwagen abzuholen. 

Mit (nach meiner Planung) 20 Minuten Verspätung fuhr der Bus dann los. 

Am Flughafen ging es dann auch stockend, da die Förderbänder bei der Security ausgefallen waren. Aber nach 10 Minuten (gefühlt 2 Stunden) ging es dann weiter. 


Meine Bordkarte habe ich, aber nur die für den ersten Flug nach Istanbul, die andere kommt nicht. Aber ich habe in Istanbul etwas Zeit.

Der Flug war ruhig. Ich hatte leider einen Fensterplatz, aber die Beinfreiheit war für den kurzen Flug ok. Und es gab sogar was zu essen.












Und dann sind wir gelandet. Und gefahren. Wir sind ungefähr 15 Minuten lang auf dem Boden gerollt. Der neue Flughafen hier in Istanbul ist gigantisch groß. Das sollte ich auch merken, als ich das Schild: „Transfer-Flights 22 Min.“ sah. Ein Morgenspaziergang. Wenn man aber, wie ich, gestresst ist wegen der fehlenden Bordkarte, kein gemütlicher. Aber es ging gut. Bordkarte, wieder mal Security und dann der lange Gang zum Gate. 


Die Gates werden erst relativ kurz vor dem Start bekannt gegeben, deshalb lagern im Zentralbereich unzählige Menschen. Viele sitzen oder liegen auf dem Boden. Die Auslastung hier ist ganz gut.


Und irgendwann ging es dann auch los.


Ich bin angekommen. Der Flug war okay, ich hatte sogar eine ganze Reihe für mich alleine. Die Einreise ging dann auch sehr problemlos, obwohl ich bis zum Schluss ein wenig unsicher war, hier mit dem Personalausweis hin zu fahren. Stand so auf der Seite des  auswärtigen Amtes. 

Der Vermieter hatte, das war verabredet, mir ein Taxi geschickt, weil er zugab, dass die Taxifahrer am Flughafen doch ziemliche Betrüger seinen (wie eigentlich überall).








So kam ich gut in die Stadt bei schönstem Wetter und blauem Himmel. 


Ich war mit Sweatshirt und Jacke losgefahren. Hier war ich aber dann schon wieder im T-Shirt. Etwas grenzwertig aber es war okay. Der Taxifahrer brachte mich auf einer relativ guten Schnellstraße in die Stadt und hier passierten wir ein paar ganz scheußliche Plattenbauten, die hier die Sozialisten wohl hin gebaut haben. 


Furchtbar. 










Ich hab einige davon schon in Rumänien gesehen aber die hier schlagen die um Längen. Es sind im Schnitt 20-stöckige Türme, die auch schon ziemlich verfallen aussehen. 

Was auch auffällt, ist der unglaubliche Verkehr und die vielen Trolley-Busse. Die habe ich aber in Rumänien auch oft gesehen: die Elektrifizierung des Nahverkehrs ist hier irgendwie weiter.


Das Taxi brachte mich zu meinem Apartment und davor wartete ein (wow, wow, wow) wunderschönes Mädchen. Allerdings war sie lediglich zur Schlüsselübergabe gekommen und führte mich in einen verfallenen Hinterhof. 






Da ging es dann durch eine ziemlich hässliche Tür in ein noch hässlicheres Treppenhaus und hinter der Wohnungstür verbarg sich ein hochmodernes,  sehr geschmackvoll eingerichtetes Apartment. Riesig groß mit einem tollen Bad und mit einer riesigen Küche. Sogar ein Balkon steht mir zur Verfügung. Das war auch nicht so ganz billig, aber trotzdem bin ich überrascht und wie ich beim Ankommen schon gesehen habe, sind wir hier mitten im Zentrum. Super.


Ich bin dann nur etwas durch die Straßen geschlendert, um zu checken, wo ich gelandet bin. Viele Leute sind unterwegs und eilen beschäftigt durch die Straßen. In den Straßen ruht der Verkehr. D.h., dass es nicht mal ein Stau, denn der wurde sich irgendwann mal auflösen. Hier stehen die Autos einfach es geht keinen Zentimeter weiter nach vorne oder zurück. Unglaublich.










Ich komme an einer Art Bäckerei vorbei wo es Kleinigkeiten zu essen gibt und mein Hunger meldet sich. Mein Magen hat offensichtlich das leckere Essen im Flugzeug schon vergessen. Es gibt etwas das sieht wie Blätterteig aus und es steht irgendwas mit Cartofi dran. Das probiere ich!




Nach meiner Analyse war das Blätterteig vielleicht mit Kartoffelpüree gefüllt. Man hatte es geschafft speziell das Kartoffelpüree auf circa 620° im Schatten zu erhitzen. Es gab früher bei McDonald’s mal Apfeltaschen, die auch gerne in der Mikrowelle warm gemacht wurden und wo man sich herrlich dran den Mund verbrennen konnte. So ungefähr konnte man sich auch Cartofi vorstellen. Hat auch nicht sehr spannend geschmeckt! Wieder eine Erfahrung reicher!


Ich habe mir dann noch ein paar Äpfel für das Frühstück geholt und muss mir jetzt langsam eine Kneipe suchen, wo ich heute Abend essen gehe. Morgen geht dann das Besichtigungs-Programm los.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heimflug 14.10.2023

Tag zwei und letzter Tag in dieser schönen Stadt 13.10.23